Zur Person

„Das Musikleben kann nur an denen wachsen,
die es permanent in Frage stellen.“  (Gerd Albrecht)

Schatzgräber auf der Suche nach dem Unbekannten und dem Vergessenen in der Musik, Musikvermittler und engagierter Fürsprecher für die Belange der Jugend: Der Dirigent Gerd Albrecht (1935-2014) mochte es, neue Wege zur Musik zu erkunden.

Viele Jahre engagierte sich Gerd Albrecht intensiv in der Kinder- und Jugendarbeit und ist Gründer des Klingenden Museums in Hamburg und Berlin. Seit den 70er-Jahren veranstaltete der wortgewandte Maestro spezielle Erklärkonzerte für Kinder, produzierte CDs und TV-Sendungen. Für sein Engagement in der Jugendarbeit erhielt Albrecht zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Grimme-Preis. Warum er diese Arbeit für wichtig hält, erklärte er gerne: „Wenn es uns nicht gelingt, die Jugend in die Konzertsäle zu bekommen, wird es das Musikleben, wie wir es kennen, innerhalb kürzester Zeit in Deutschland nicht mehr geben.“

Eine weitere Herzensangelegenheit in Gerd Albrechts Arbeit war sein Engagement für Neue und vergessene Musik. Zeitgenössische Komponisten wie Hans Werner Henze, György Ligeti oder Aribert Reimann fanden in ihm einen kompetenten Fürsprecher. Vergessene und vernachlässigte Werke z.B. von Jules Massenet, Robert Schumann,  Antonín Dvořák oder Alexander Zemlinsky brachte Albrecht erfolgreich in die Öffentlichkeit.

Die Fernsehreihe „Wege zur neuen Musik“, in der Gerd Albrecht vor der Kamera gemeinsam mit dem Komponisten ein zeitgenössisches Stück analysierte und mit einem Orchester interpretierte, erhielt 1974 einen Grimme-Preis. Mit der Konzertreihe „Ganz neu, ganz nah – Neue Musik im Gespräch“, die der Dirigent zuletzt mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin realisierte, wurde diese Idee wieder aufgegriffen. Mitschnitte der Konzertreihe sollen zudem auf DVD erscheinen.