Ernst Krenek: Karl V.


2000 / Orfeo / Live-Aufnahmen von den Salzburger Festspielen 1980 / Gesamtaufnahme (2 CDs)
ORF Radio Symphonieorchester Wien, ORF Chor

Gerd Albrechts während der Salzburger Festspiele 1980 entstandene Live-Einspielung von Ernst Kreneks „musikalischem Theater”  Karl V. ist die erste erhältliche Aufnahme dieses Werkes.

Die Wiener Staatsoper hatte es 1930 in Auftrag gegeben, doch die Nazis verhinderten seine dortige Aufführung. Stattdessen feierte Karl V. am 22. Juni 1938 am Neuen Deutschen Theater in Prag Premiere – zu einem Zeitpunkt, als der Komponist selber bereits in die USA emigriert war. Erst nach dem Krieg, im Jahr 1950, brachte es die Essener Oper als erstes deutsches Haus auf die Bühne. Als „Oper“ verstand Krenek sein Werk, zu dem er das sehr gelungene Libretto selbst verfasste, jedoch nicht unbedingt. Mit seinen epischen Teilen, Rückblenden und filmischen Elementen trifft der Begriff „musikalisches Theater“ seinen Charakter weit besser. Zudem sind mehrere Partien als Sprechrollen konzipiert. Für die Musik verwendet Krenek Arnold Schönbergs Zwölftontechnik.

Inhaltlich geht es darum, dass Karl V. am Ende seines Lebens den Zerfall seines Reiches als von ihm unverschuldetes, von Gott gewolltes Schicksal rechtfertigt. Im Schatten von Tizians „Jüngstem Gericht“ legt der ehemalige Kaiser vor einem jungen Mönch die Beichte ab, die Anlass für Rückblenden in sein Leben gibt.

Gerd Albrechts Aufnahme mit dem Radio-Symphonieorchester Wien entstand am 14. August 1980, erschien zunächst auf zwei Schallplatten und liegt nun bei Orfeo d’Or in sehr guter Klangqualität auf CD vor. Als Sänger standen u.a. Sena Jurinac, Frank Hoffmann, Hanna Schwarz und Kristine Ciesinski an seiner Seite.

Solisten

Hanna Schwarz (Sopran)
Sena Jurinac (Mezzosopran)
Peter Schreier (Tenor)
Thomas Moser (Tenor)
Theo Adam (Bass)