Erich Wolfgang Korngold: A Midsummer Night’s Dream / Ein Sommernachtstraum (Filmmusik)


1999 / CPO
Deutsches Symphonie Orchester Berlin, Rundfunkchor Berlin
Solisten: Celina Lindsley, Michelle Breedt, Scot Weir und Michael Burt

Musik zum Film A Midsummer Night’s Dream von Max Reinhardt (1935), mit James Cagney, Dick Powell, Olivia de Havilland
Ersteinspielung, ausgezeichnet mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik

Max Reinhardts einziger Tonfilm für Hollywood genießt einen legendären Ruf: A Midsummer Night’s Dream (Ein Sommernachtstraum, 1935) nach William Shakespeare, untermalt von Korngolds fantastischem Arrangement der berühmten Schauspielmusik Felix Mendelssohn Bartholdys. Die weltweite Ersteinspielung dieser Musik liegt mit der CD von Gerd Albrecht und dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin vor und erhielt den Preis der Deutschen Schallplattenkritik.

1934 folgte Erich Wolfgang Korngold (1897-1957) der Einladung Max  Reinhardts nach Hollywood, um Mendelssohns Musik an Reinhardts Film anzupassen. Korngold bearbeitete, erweiterte, arrangierte und griff teilweise sogar in die Regie ein, um Sprache und Rhythmus aneinander anzupassen. Das Ergebnis ist ein hochromantischer Stilmix, der Puristen verzweifeln lässt und Genießer berauscht. Dadurch und durch die Vergrößerung des Orchesters von Tanz- auf Symphonieorchester-Größe setzte Korngold Maßstäbe für das noch junge Genre der Filmmusik und erntete – im Gegensatz zu Reinhardt – viel positive Kritik. Das motivierte ihn, weiter für Warner Brothers zu komponieren, und so entstanden in der Zeit zwischen 1935 und 1946 insgesamt 19 Filmmusiken, darunter für so berühmte Streifen wie The Sea Hawk und The Sea Wolf. Für die Musiken zu Anthony Adverse (1936) und The Adventures of Robin Hood (1938) gewann Korngold jeweils einen Oscar. Mehrere andere wurden für den Oscar nominiert.

Nicht nur beruflich war die Zusammenarbeit mit den Warner Brothers für Korngold ein Segen, auch privat half sie ihm über die Zeit des II. Weltkriegs hinweg, war es ihm doch so möglich, seine jüdisch-stämmige Familie rechtzeitig aus Österreich nach Amerika holen. Nach 1946 versuchte er, zur absoluten Musik zurückzufinden, jedoch mit geringem Erfolg. Erst 1972, 15 Jahre nach seinem Tod, erlebten seine Werke durch eine Neuauflage eine internationale Renaissance.

„Ich bin oft gefragt worden, ob ich beim Komponieren von Filmmusik den Geschmack und das momentane Musikverständnis des Publikums bedenke. Ich kann die Frage mit einem klaren Nein beantworten.“ (Erich Wolfgang Korngold). Und so sind seine Filmmusiken noch heute Highlights – nicht nur für Filmfans.