Antonín Dvořák: Saint Ludmilla op. 71 (Oratorium)


1999 / Orfeo
WDR Sinfonieorchester Köln, Rundfunkchor Köln

Nicht erst seit seiner Zeit als Chefdirigent der Tschechischen Philharmonie
liegt Antonín Dvořák Gerd Albrecht sehr am Herzen; zahlreiche Werke von ihm spielte er auf CD ein. In dem Oratorium „Saint Ludmilla“ vereinigt sich Dvořáks tiefe Religiosität mit seiner Liebe zur böhmischen Heimat. Dvořáks geistliche Kompositionen stehen größtenteils im Schatten seines sinfonischen Schaffens. Zu Unrecht, denn für ihn selbst waren sie essentiell. Sein „Stabat Mater“ beispielsweise schrieb er in der Trauer um seine drei kleinen Kinder, die nacheinander innerhalb weniger Jahre verstarben. Auch danach wandte sich der Komponist immer wieder religiösen Themen zu. „Saint Ludmilla“ liegt ein historischer Stoff zugrunde, in dem es um die Christianisierung Mährens und Böhmens im 9. Jahrhundert geht. Konkreten Anlass dazu gab Dvořák die Unterdrückung der tschechischen Kultur durch die Herrschaft Österreichs im Jahre 1884, so dass seine Verwendung von typischen tschechischen und slawischen Themen in diesem Oratorium auch politisch motiviert war.