Antonín Dvořák: Die Teufelskäthe

Dvorak: Katinka und der Teufel

2009 / Orfeo / Gesamtaufnahme (2 CDs)
WDR Sinfonieorchester Köln, WDR Rundfunkchor Köln, Prager Kammerchor

Antonín Dvořáks Opernschaffen ist in Deutschland wenig bekannt. Innerhalb von ca. 30 Jahren komponierte er zehn Opern, die in seiner tschechischen Heimat fester Bestandteil des Musiklebens sind. Gerd Albrecht spielte sechs davon auf CD ein, zuletzt im Jahre 2007 die Teufelskäthe.

Die Teufelskäthe op. 112 mit einem Libretto von Adolf Wenig schrieb Dvořák für das Prager Nationaltheater in den Jahren 1898/99 als drittletzte seiner Opern. Inhaltlich basiert sie auf dem Märchen vom dummen Teufel und dem forschen Mädel Käthe von Božena Němcová. Die unattraktive Käthe lässt sich vom Teufel Marbuel zum Tanze auffordern und anschließend mit in die Hölle nehmen. Doch nicht sie steht im Mittelpunkt der Handlung, sondern der mutige Schäfer Jirka, der ihnen in die Hölle folgt, um Käthe zurückzuholen. Die will man zwar dort sowieso wieder los werden, aber Jirka gelingt es zusätzlich mit Verhandlung und Schläue, die vom Teufel als nächstes auserkorene tyrannische Fürstin zu retten. Zu guter Letzt bekehrt er sie sogar noch zum Guten.

Die dreiaktige Oper lebt in erster Linie von Dvořáks typischer musikantischer Energie. Mit seinem Farbenreichtum, eingängiger Melodik und den volkstümlichen Charakteren verleiht er dem Werk eine außerordentliche Lebendigkeit. Die Hölle illustriert Dvořák spannend und einfallsreich, hebt die Tuba in den Vordergrund und lässt die Streicher flirrend um sie herum kreisen. Die Solisten erhalten in der durchkomponierten Form kaum Raum für großartige Einzelauftritte, was dem Werk eine sympathische Spontaneität und Unmittelbarkeit schenkt – das Zuhören macht einfach Spaß.

In der 2009 bei Orfeo erschienenen Aufnahme von Gerd Albrecht mit dem WDR Sinfonieorchester Köln, dem WDR Rundfunkchor Köln und dem Prager Kammerchor wirken als Solisten Peter Straka (Jirka), Michelle Breedt (Käthe), Peter Mikulá (Teufel Marbuel), Arutjun Kotchinian (Luzifer) und Olga Romanko (Fürstin) mit.